Katzen barfen: Gesund & artgerecht

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Katzen barfen – die biologisch artgerechte Rohfütterung – wird bei Katzenhaltern immer beliebter. Aber was bedeutet Barfen für Katzen genau? Welche Vor- und Nachteile gibt es und wie fängt man an? Dieser Ratgeber erklärt Ihnen alles Wichtige, damit Ihre Katze gesund und artgerecht ernährt wird.

Was bedeutet „Katzen barfen“?

BARF ist eine Abkürzung und steht für „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“. Es geht darum, die natürliche Nahrung von Katzen, die hauptsächlich aus Beutetieren besteht, nachzubilden. Eine BARF-Mahlzeit für Katzen besteht daher aus rohem Fleisch, Knochen, Innereien und etwas Gemüse und Obst. Anders als Fertigfutter, das oft Getreide und Konservierungsstoffe enthält, setzt Barfen auf frische, unverarbeitete Zutaten.

Warum ist Barfen artgerecht für Katzen?

Katzen sind Fleischfresser. Ihr Körper ist perfekt für die Verdauung von rohem Fleisch ausgestattet. Zähne und der kurze Verdauungstrakt sind ideal, um tierisches Protein und Fett zu verwerten. Katzen brauchen bestimmte Nährstoffe wie Taurin und Arachidonsäure, die vor allem in tierischen Produkten enthalten sind. Barfen berücksichtigt diese Bedürfnisse und liefert alle wichtigen Nährstoffe in natürlicher Form. Eine umfassende Erklärung hierzu findet sich auch auf der Seite der Techniker Krankenkasse.

Vorteile des Barfens für Katzen

Barfen hat viele Vorteile für die Gesundheit Ihrer Katze. Viele Besitzer berichten von positiven Veränderungen nach der Umstellung:

  • Glänzenderes Fell und gesündere Haut.
  • Bessere Verdauung.
  • Stärkeres Immunsystem.
  • Gesündere Zähne durch das Kauen auf rohen Knochen.
  • Sie wissen genau, was im Futter ist.
  • Artgerechte Ernährung, die den natürlichen Bedürfnissen entspricht.

Nachteile und Herausforderungen beim Barfen

Neben den Vorteilen gibt es auch Herausforderungen:

  • Anfangs zeitaufwendig, da man sich einarbeiten muss.
  • Hygiene ist sehr wichtig im Umgang mit rohem Fleisch.
  • Hochwertiges Fleisch kann teurer sein.
  • Gefahr von Fehlernährung, wenn der BARF-Plan nicht ausgewogen ist.
  • Nicht jede Katze mag sofort Rohfutter.

Anleitung für BARF-Anfänger: So gelingt der Einstieg

Der Einstieg ins Barfen ist mit guter Vorbereitung einfach. Gehen Sie schrittweise vor:

Schritt 1: Information und Wissen

Informieren Sie sich gründlich. Lesen Sie Bücher, recherchieren Sie online und tauschen Sie sich mit erfahrenen Barfern aus. Seiten wie Fressnapf bieten viele Informationen.

Schritt 2: BARF-Plan erstellen

Ein ausgewogener Plan ist entscheidend. Erstellen Sie selbst einen Plan oder lassen Sie sich von einem Tierernährungsberater helfen. Online-Rechner können ebenfalls nützlich sein.

Schritt 3: Hochwertige Zutaten kaufen

Achten Sie auf Qualität und Frische. Kaufen Sie bei vertrauenswürdigen Metzgern oder Online-Shops. Sie benötigen:

  • Muskelfleisch (Rind, Huhn, Pute, Lamm, Kaninchen usw.)
  • Innereien (Herz, Leber, Niere, Magen)
  • Knochen (Hühnerhälse, -flügel, Karkassen – roh, niemals gekocht!)
  • Fett (tierisches Fett, Lachsöl)
  • Gemüse/Obst (kleine Mengen: Karotte, Zucchini, Apfel, Beeren)
  • Zusätze (Taurin, Vitamin D, Calcium, Seealgenmehl)

Schritt 4: Langsame Umstellung

Die Umstellung sollte schrittweise erfolgen. Mischen Sie anfangs kleine Mengen rohes Fleisch unter das gewohnte Futter. Erhöhen Sie den Anteil langsam. Beobachten Sie Ihre Katze. Weicher Kot am Anfang ist normal, sollte sich aber schnell bessern.

Wichtige Zusätze beim Barfen

Bestimmte Zusätze sind wichtig, um alle Nährstoffe abzudecken:

  • Taurin: Essentiell für Katzen.
  • Vitamin D: Für Knochen und Calciumstoffwechsel.
  • Calcium: Für Knochen, Zähne, Muskeln (meist durch Knochen gedeckt).
  • Jod: Für die Schilddrüse (meist durch Seealgenmehl).
  • Vitamin E: Als Antioxidans.
  • Omega-3-Fettsäuren (z.B. Lachsöl): Entzündungshemmend, für Haut und Fell.

Die genaue Dosierung hängt von Alter, Gewicht, Aktivität und Gesundheit ab. Lassen Sie sich beraten oder nutzen Sie einen BARF-Rechner.

Häufige Fragen zum Thema Barfen (FAQ)

Frage Antwort
Ist Barfen für jede Katze geeignet? Grundsätzlich ja, aber bei Vorerkrankungen ist eine tierärztliche Beratung ratsam.
Wie viel kostet Barfen? Das hängt von Fleischsorte und Bezugsquelle ab, kann aber teurer als Fertigfutter sein.
Wie oft muss ich barfen? Die meisten Katzen werden 1-2 Mal täglich gebarft.
Kann ich auch Teilbarfen? Ja, eine Kombination aus BARF und hochwertigem Nassfutter ist möglich.
Woher weiß ich, ob mein BARF-Plan ausgewogen ist? Ein Tierernährungsberater oder ein BARF-Rechner können helfen.
Was mache ich, wenn meine Katze das rohe Fleisch nicht frisst? Geduld haben und mit kleinen Mengen anfangen, evtl. leicht anbraten.
Welches Fleisch ist am besten für Katzen geeignet? Viele Fleischsorten sind geeignet, Abwechslung ist wichtig.
Sind Knochen gefährlich für meine Katze? Rohe Knochen sind in der Regel ungefährlich, gekochte Knochen sind tabu!
Muss ich Zusätze verwenden, wenn ich barfe? Ja, bestimmte Zusätze, wie Taurin sind essentiell.
Kann ich BARF-Futter vorbereiten und einfrieren? Ja, portionsweises Einfrieren ist praktisch und hygienisch.

Fazit: Barfen – eine artgerechte Fütterung

Barfen ist eine tolle Möglichkeit, Ihre Katze gesund zu ernähren. Es bietet viele Vorteile, erfordert aber Planung. Mit den richtigen Informationen, einem guten Plan und hochwertigen Zutaten können auch Anfänger erfolgreich starten. Informieren Sie sich, seien Sie geduldig und beobachten Sie Ihre Katze – für ein gesundes und glückliches Katzenleben mit BARF!

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